Samstag, 26. März 2011

Vorsicht, ich bremse auch fuer Menschen!

Erste Eindruecke aus Bangalore, wo wir vorgestern Abend eintrafen. Wie erwartet ist es warm. Die Stadt ist riesengross, verwirrend, laut und dreckig, sowohl die Strassen als auch die Luft. Der Laerm der Autohupen ist genauso atemberaubend wie der Staub und der Benzingestank. Wir fuehlen uns wohl, aber es ist anstrengend. Der Begriff "Rush hour" hat eine neue Dimension bekommen. Wir schreiben dies, waehrend wir heute das erste Mal spazieren gingen, und aktuell in einem Internet Cafe unweit unseres Hotels sitzen.

Aber der Weg, zu Fuss, ueber dicht befahrene riesige Strassen ohne Regeln und Vernunft, der Weg war lang und gefaehrlich. Bereits jetzt unvergessen, der freudige Gesichtsausdruck Sandras beim Anblick einer gruenen Ampel, sie zehrte mich mit sich um die breite, wohl mindestens sechs, eher achtspurige Strasse  zu ueberqueren. Nach drei Metern wurde es rot und sofort setzte sich die Masse von Tuktuks, Lastwagen, Rikschas und Autos in Bewegung. Der sofortige Unfalltod schien unausweichlich. Wir rannten um unser Leben und beschwichtigen mit Gesten und Rufen, wohl wissend das unser flehendes Rufen keine Chance hatte, das Hupkonzert zu durchdringen. Wir hatten nicht wirklich das Gefuehl, dass irgendjemand wegen uns langsamer fuhr oder Vorsicht walten lies... Letzten Endes schafften wir es knapp und leben also noch.

Unser Eindruck: Nicht einmal in Vietnams Grossstaedten war der Verkehr so heftig, auch die Lautstaerke und die Menschenmassen nicht. Wir hoffen darauf, uns schnell daran zu gewoehnen, damit der Stress etwas nachlaesst.

Das Inder manchmal auch bremsen, konnten wir gestern erleben, als wir den ganzen Tag mit unserem Fahrer unterwegs waren, um die beide Solar-Produktionsstaetten zu besichtigen. Insgesamt verbrachten wir rund drei Stunden im Auto und fuhren durch die Innenstadt, die Vororte, und das suedindische Flachland, um die weit verstreuten Werke von EmmVee Photovoltaic zu besuchen. Mehrmals musste unser Fahrer, der auf seinem Armaturenbrett eine Skulptur einer indischen Gottheit und am Rueckspiegel eine Glocke kleben hatte, scharf bremsen, um heiligen Kuehen oder kleinen Affen das Leben zu retten. Kuh muesste man sein! Mit freundlichem Gesichtsausdruck hielt der Fahrer den Wagen an, bis die Tiere sich in Seelenruhe entfernten.

Mehr ueber unsere ersten Tage, ueber unseren Kaffeeklatsch mit dem Chef einer grossen indischen Solarfirma und ob wir es lebendig zurueck ins Hotel schaffen und auch ein paar Bilder - spaeter!
Viele Gruesse aus Bangalore! Sandra und Michael

1 Kommentar:

  1. Freut mich zu hören, dass es euch gut geht und viel erlebt....eure Erzählungen erinnern mich sehr an Sri Lanka :) Ich freue mich auf mehr Geschichten und vielleicht einiger Bilder... genießt die Zeit und den absoluten Tapetenwechsel...fühlt euch gedrückt!!!

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