Freitag, 1. April 2011

Kochi, Lichtblick an der Kueste

So, wie vor zwei Jahren in Laos die kleine Stadt am Fluss Luang Prabang eine Oase der Erholung darstellte, so ist auch Kochi an der Suedindischen Kueste fuer uns ein Flecken Ruhe in diesem wuselligen Land. Gebaut auf mehreren Halbinseln von den Portugiesen, Hollaendern und Briten ab dem 15. Jahrhundert gibts hier tolle alte Haeuser, viele uralte Kirchen, und auch Touristen, und somit ein etwas hoeheres Preisniveau, und somit weniger Einheimische. Hier gefaellt es uns gut! :-) Im Ernst: Es ist schon ganz entspannend, dass hier an der Nordspitze von Kochi die Menschen an Europaer gewoehnt sind, und sich etwas weniger Autos und Tuktuks durch die Strassen draengen. Man kann angstfrei ueber eine Strasse gehen. Am Strand kann man den Sonnenuntergang beobachten, waehrend warmer Wind unsere von der Hitze geplagte Haut kitzelt. Chinesische Fischernetze versuchen unermuedlich, dem Meer seine schuppigen Bewohner zu entreissen, um diese dann den hungrigen Touristen (uns!) auf dem Markt zum sofort-grillen anzubieten.


Drei Naechte, zwei Tage, was haben wir gemacht? Gestern erstmal ausgeruht, Postkarten geschrieben, versucht Briefmarken zu kaufen, es zunaechst nicht ganz geschafft, und dann spazieren gegangen. Versucht, ein Restaurant mit gutem Essen UND Bier zu finden, es nicht ganz geschafft, trotzdem ist es toll hier. Alkohol und Bier sind in dieser Region rar, sollen teils abgeschafft werden, wohl weil viele besoffene Inder ihre Frauen geschlagen haben in der Vergangenheit, wird berichtet. Wir befinden uns uebrigens in Kerala, dem einzigen Bundesstaat in Indien, in dem eine kommunistische Regierung demokratisch gewaehlt wurde.

Heute, am zweiten Tag, sind wir ein paar Stunden durch die Backwaters geschippert, durch eine Flusslandschaft im Dschungel. Traumhafte Natur, auf die sich alle Touristen gefreut haben, erholsame Ruhe. Das Boot wollte gerade ablegen. Gerade noch rechtzeitig konnte der wohl wohlhabende Inder mit wohlgeformtem Wohlstandsbauch samt Frau und drei Kindern das Boot besprang. Aus der Traum der ruhigen Bootsfahrt (selbst das Holzboot hatte keinen Motor), denn der Mann konnte singen, und tat dies dann auch mehrmals, zwischen den Telefonaten und den Befragungen der anderen Passagiere ("what is your source of income? How much do you earn?"). Die Natur entschaedigte aber, wir sahen unter anderem, wie einheimische Frauen aus Kokosnussschalen Seile fertigten, und bestaunten in deren Garten wilde Ananas, Pfefferbaeume, Kautschuk, Bananen, Chilipflanzen und Muskatnussbaeume. Den Pfeffer, vom Baum gepflueckt und direkt gegessen, ein indischer Traum von frischer Wuerze!

Morgen gehts weiter, in die Bergregion des Peryiar Wildlife Sanctuary, auf der Suche nach wilden Elefanten und Tigern!

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