Dienstag, 19. April 2011

Thiruvananthapuram - bitte ein neues Zimmer ;-)

Trivandrum, Hauptstadt von Kerala, für uns aber nur Umsteigebahnhof zum Flug auf die Malediven. Bild: Sandra beim Einkauf am Busbahnhof.



Hervorzuheben hier allerdings, dass ich fast zum ersten Mal im Leben jemanden umgebracht hätte.....

Und so geschah es: Praktischerweise war fast direkt neben dem Bahnhof ein Hotel, das durch unseren Reiseführer lobend erwähnt wurde als "bei Backpackern zurecht beliebt und sauber". Wir checkten ein. Viel Treppensteigen, einen langen dunklen Gang und zweimal Enttäuschung im Gesicht, waren wir dann in unserem Zimmer angekommen. Naja, was solls, für eine Nacht darfs auch mal Geschmacklos, abgewrackt und laut sein. Nach der langen Fahrt erstmal ausruhen dachten wir noch, mal das Fenster aufmachen, schauen ob es am späten Nachmittag vielleicht schon etwas frische Luft gibt....  Dass das Fenster klemmte, habe ich bewusst wahrgenommen. Das es aber beim ersten ernsthaften Ziehen gleich aus der Fassung fällt, hatte ich nicht erwartet. Wie in Zeitlupe kippte die große, schwere Glasscheibe langsam nach außen, Richtung Abgrund, unaufhaltsam, obwohl ich reflexartig danach griff....  Sandra, auf dem Bett entspannend, nahm dann erst das laute Klirren des zerborstenen Glases auf der Straße wahr, drei Stockwerke unter uns. Als ich dann den Kopf rausstreckte, war mir klar: Wenn dort jemand gestanden hat, würde ich wohl den Rest des Lebens in einem Indischen Gefängnis verbringen, dachte ich panikartig, denn das kann keiner überleben. Aber glücklicherweise schauen mich von unten nur einige Augen erschrockener Nachbarn erstaunt an, sahen in ein kaputtes Fenster, in dem ein verschwitzter Europäer mit langen blonden Haaren gleichfalls erschrocken dreinschaute.

Die Rezeption war nicht wirklich überracht, als ich anrief und berichtete, wir hätten nun kein Fenster mehr. Ohne mit der Wimper zu zucken brachten sie uns in ein neues Zimmer. Dort hatten wir auch einen neueren Fernseher, wie ich erfreut feststellte, angeblich stromsparend. Vielleicht gibts dann weniger Stromausfälle, wenn sich so etwas in Indien durchsetzt, dachte ich dann noch.

Am nächsten Tag flogen wir dann nach Male!

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